Donnerstag, 12.06.2025 15:05 Uhr

Papst Leo XIV.: Zerrissen zwischen Nord-und Südamerika

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 11.05.2025, 13:32 Uhr
Presse-Ressort von: Dr.Schura Euller Cook Bericht 4647x gelesen

Wien [ENA] Es ist vielleicht nicht ganz unwesentlich, dass der 69 jährige, in den USA geborene Robert Francis Prevost, der neue Papst Leo XIV., den Großteil seines katholischen Ordenslebens in Lateinamerika verbrachte, sodass er durchaus das ganze Ausmaß der kulturellen, politischen und religiösen Spannungen zwischen dem sogenannten aufgeklärten Nordamerika und der zum Teil noch tiefen Volksfrömmigkeit Südamerikas kannte.

Prevost trat 1977 in den Augustiner Orden in St. Louis in Chicago ein und wurde im Alter von 27 Jahren nach Rom geschickt um an der Päpstlichen Universität Kirchenrecht zu studieren. Schon 1984 wurde er in die Augustinermission in Chulucanas, Peru entsandt, wo er in verschiedenen Funktionen bis 1999 blieb. Zwischendurch wieder in Amerika und Rom, sandte ihn Papst Franziskus abermals nach Lateinamerika in die peruanische Diözese Chiclayo und erhob ihn in den Stand eines Bischofs und 2023, nach seiner Rückkehr nach Rom, schließlich zum Erzbischof. Bezeichnend für das enge Vertrauensverhältnis zwischen den beiden ist sicherlich auch, dass Prevost am 3. März 2025 für den schwerkranken Franziskus auf dem Petersplatz den Rosenkranz leitete.

Damit zeichnet sich vielleicht ein neuer religiös - kultureller Einfluss durch die beiden Päpste ab, der gerade in Zeiten großer Umbrüche in den USA, aber auch weltweit durch den Trumpismus, große Veränderungen auf kirchliche und politische Strukturen haben könnte, die letztendlich auch Europa betreffen. Immerhin gilt Südamerika, auch für Bischöfe aus dem glaubensschwachen Europa, als gelobtes Land des Christentums von dessen Reichtum an Volksfrömmigkeit die sogenannten aufgeklärten Länder lernen könnten. Das wird aber schwer sein, denn schon die im Geist der Befreiungstheologie entstandenen Basisgemeinden waren dem Vatikan, auch aus Angst vor dem Marxismus, viel zu politisch und damit die unüberbrückbaren. Gegensätze nur noch deutlicher.

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