
Green Care-Höfe für eine soziale Landwirtschaft
Wien [ENA] Österreich verändert sich. Ein fast unstillbarer Hunger nach mehr Komfort und Reichtum, lässt dieses kleine Land zunehmend Objekt der Begierde einer zügellosen Bautätigkeit werden, die auch dazu führt, dass hoher Bodenverbrauch einem durchaus hohen Leerstand gegenüber steht und mit 60 Supermärkten pro 100.000 Einwohnern, ist Österreich sogar einsame Spitze im EU-Ranking, betont immer wieder die österreichische Hagelversicherung.
Verbaute Äcker führen ausserdem dazu, dass die Eigenversorgung mit heimischen Lebensmitteln nicht mehr garantiert ist und gleichzeitig kämpft der ländliche Raum mit Abwanderung und ist auf der Suche nach neuen Perspektiven. Eine dieser Perspektiven ist vielleicht das Sozialprojekt "Green Care", das Robert Fitzthum , Direktor der Landwirtschaftskammer Wien, als Verein gegründet hat. Das Projekt ist in vieler Hinsicht anspruchsvoll, weil es so sensible Themen wie zertifizierte Höfe, in denen nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Menschen mit Beeinträchtigungen oder ältere Menschen durch Wertschätzung "aufblühen" können. Dadurch können Bauernhöfe neben der Produktion landwirtschaftlicher Produkte, ein zweites Standbein entwickeln.
Dabei handelt es sich um ein Projekt im Rahmen des österreichischen Programms für ländliche Entwicklung, das die Green Care Entwicklungs- und Beratungs- GmbH in die Praxis umsetzt. Es gibt Angebote für Kinder, für Menschen mit Behinderung oder für ältere Besucher*innen, die an einer Gartenarbeit Sinnhaftigkeit finden können. Geeignet sind die Green Care Höfe eventuell auch für Menschen die eine Auszeit brauchen oder gesundheitsbewusst sind. Dadurch können bäuerliche Unternehmer*innen über ihre Kooperationspartner wie Sozialträger, Institutionen und Gemeinden, ihre Lebensqualität durch Zusatzeinkommen im ländlichen Raum verbessern. Green Care möchte damit einen Beitrag zur Etablierung einer sozialen Landwirtschaft in Österreich leisten.