Gemeindebund entwirft Bodenstrategie
Wien [ENA] Das Thema Bodenverbrauch ist in Österreich seit einiger Zeit ein vieldiskutiertes Thema. Angeblich sind die Ausmaße der Bodenversiegelung wirklich besorgniserregend und die Auswirkungen davon zeigen sich zunehmend in ökologischen Problemen. Dass sich nun auch der mächtige Gemeindebund für einen kommunalen Bodenschutzplan verstärkt einsetzen möchte, wird sicherlich in der Zukunft zu veränderten Baubedingungen führen.
Nach dem verheerenden Hochwasser im September 2024, das so viele Gemeinden und Städte betroffen hat, müssen sich nun die für das Bauen Verantwortlichen neu ausrichten. Das wollen der Gemeindebund und die für die Raumordnung zuständigen Landesräte gleich mit einer neuen und umfassenden Bodenstrategie erreichen, die bei einer Pressekonferenz in Wien im November 2024 vorgestellt wurde. Einer der Hauptziele ist es, Grünland und Freiflächen zu sparen, indem man Altliegenschaften und brachliegendes Bauland mobilisiert, Ortskerne und Innenstädte verdichtet und Leerstände füllt. Das soll durch steuerliche Anreize und Förderungen, durch Bewusstseinsbildung, aber auch durch mehr gesetzliche Kompetenzen geschehen.
Denn die Raumplanungskompetenz der Gemeinden soll nicht beschränkt, sondern durch zusätzliche Sanktionierungsmöglichkeiten gestärkt werden, damit eine verbindliche Festlegung von Flächen, die künftig nicht bebaut bzw geschützt werden sollen, gewährleistet ist. Gleichzeitig sollen aber auch Zonen für Windkraft, Freiflächen-PV-Anlagen, Leitungsbau, landwirtschaftliche Vorrangflächen und zusammenhängende Grünzüge ausgewiesen werden. Ausserdem denkt man an die Etablierung eines Bodenfonds zur Vorfinanzierung von strategischen Ankäufe durch den Gemeindebund. Dadurch soll nämlich die Zergliederung vermieden und neues Bauland soll hauptsächlich an bestehende Siedlungen angeschlossen und Baulandreserven vermehrt mobilisiert werden.