Digital Hub: Aufsichtsräte und Wirtschaftsdynamik
Wien [ENA] "Digital Hub Vienna Kraftkinz" hat sich bei einer Pressekonferenz in Wien im Januar 2024 mit dem Thema Aufsichtsräte und Wirtschaftsdynamik in Krisenzeiten befasst und dazu unter anderen Christine Catasta, Aufsichtsrätin bei der Bundesimmobiliengesellschaft und Wolfgang Anzengruber, Aufsichtsrat bei der Asfinag & Siemens und ehemaliger CEO Verbund, eingeladen. Das Thema ist ja im Moment durchaus höchst aktuell.
Aufsichtsräte spielen eine Schlüsselrolle als Berater*innen oder Kontrollorgane, die in der aktuellen Krisen- und Wirtschaftslage mit geopolitischen Konflikten, Cyber-Angriffe, EU-Regulierungen im Bereich Nachhaltigkeit, Datenschutz oder Unternehmensrisiken mit einer Anzahl von Problemen herausgefordert sind. Nun war aber bei der milliardenschweren Signa-Pleite, die die Politik und Wirtschaft gerade in Atem hält, ein hochgradig undurchsichtiges Konzerngeflecht mit mehr als 1000 Gesellschaften im In- und Ausland beteiligt, das unter anderem ehemalige frühere Spitzenpolitiker als Berater und Aufsichtsräte mit äußerst hohen Vergütungen bediente. Der Chef der Finanzprokurator Wolfgang Peschorn übt scharfe Kritik am Geschäftsmodell der Signa.
Netzwerke aus Beratern und Aufsichtsräten hätten bei den Insolvenzen zusammengewirkt. Problematisch sei, dass Wirtschaftsprüfer auch als Berater tätig waren, unter anderem auch Aufsichtsratvorsitzender Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der millionenschwere Beraterhonorare forderte. Da stellt sich natürlich die Frage, warum es nicht aufgefallen ist, dass die Signa Holding als "kleine GmbH", aber mit extrem hohen Bilanzsummen ihren Status als nicht prüfungspflichtige kleine Kapitalgesellschaft aufrecht erhalten konnte und warum haben die Aufsichtsräte nicht die Offenlegungspflicht überprüft? Insofern ist es vielleicht zu begrüßen, dass es ein Anliegen von Digital Hub Vienna ist, Aufsichtsrät*innen zu unterstützen um Unternehmen zu stärken.