
Schenkung des "Goldschatzfund von Ebreichsdorf" an das NHM
Wien [ENA] Was für ein unwahrscheinlich glückliches archäologisches Ereignis hat sich im Jahr 2019 beim Bahnhofsbau in Ebreichsdorf ereignet, womit die internationale Fachwelt und Öffentlichkeit überrascht wurde. Zu danken ist der sensationelle Goldfund von Ebreichsdorf dem Umstand, dass die ÖBB vor den Bauarbeiten für den neuen Bahnhof, archäologische Voruntersuchungen durch die Firma Novetus in Auftrag gegeben hat.
Anlass dafür waren alt aussehende Artefakte und Bodenverfärbungen, die bei den Grabungsarbeiten zum Vorschein gekommen waren. Und wirklich handelte es sich um eine Siedlung, die vor mehr als 3.000 Jahren in der späten Bronzezeit bewohnt war. Als wäre allein dieser Fund nicht schon großartig genug, wurden im Erdreich vergraben auch noch außergewöhnliche Goldobjekte gefunden. Das Goldensemble besteht aus einer verzierten Schale, verschiedenen losen Golddrähten und Goldpiral-und Goldfadenbündel. Durch die großzügige Schenkung der Östrreichischen Bundesbahn gelangte nicht nur der Goldschatz an das Naturhistorische Museum Wien, sondern auch alle anderen archäologischen Artefakte von der Fundstelle Ebreichsdorf.
Interessant ist sicherlich auch, dass schon seit der Steinzeit Objekte aus Gold geformt wurden, wobei meistens Oberflächennahes und Flussgold verwendet wurde. So stammen einer der ältesten Goldfunde aus der Zeit 4.650 v.Chr aus Varna in Bulgarien. Damit sind diese älter als die bekannten Goldartefakte des Alten Ägyptens oder Mittelamerikas. Ein großer Teil der im Goldkabinett ausgestellten Objekte stammen noch aus den Sammlungen des Hauses Habsburg. Die Goldobjekte werden heute im Goldkabinett des NHM ausgestellt, wie z.B. die berühmte 6000 Jahre alte Goldscheibe von Stolhof, die zu den ältesten Goldfunden der Welt zählt. Bei der Pressekonferenz fand auch die offizielle Unterzeichnung des Schenkungsvertrages durch ÖBB und NHM statt.