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Greg Steinmetz und "Der reichste Mann der Weltgeschichte"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien , 22.08.2023, 15:53 Uhr
Presse-Ressort von: Dr.Schura Euller Cook Bericht 8311x gelesen

Wien [ENA] Der amerikanische Journalist Greg Steinmetz hat in seinem 2015 publizierten Buch "Der reichste Mann der Weltgeschichte" in seiner Widmung darin geschrieben "Für meine Eltern...die zwei Schwaben, die wie Fugger, den Wert harter Arbeit und Sparsamkeit kennen". Damit möchte er vielleicht den unermesslich reichen Kaufmann und Bankier Jakob Fugger aus dem 15.Jh als Vorläufer einer "protestantischen Ethik" positionieren.

Diese hat nämlich Max Weber in "rationaler Betriebsorganisation und Berufspflicht als Selbstzweck" definiert, bei dem absolute Rücksichtslosigkeit neben ethischer Traditionsgebundenheit stehen kann. Daneben verpflichtet ein gewisser Puritanismus zum Ruhme Gottes Besitztümer durch rastlose Arbeit zu vermehren. Sicherlich trifft dabei vieles auf den legendären Jakob Fugger zu, der aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie aus Augsburg stammte und schon als 14jähriger in Venedig für die Fugger tätig war. Aber das war nur der Anfang, denn später finanzierte er nicht nur den Aufstieg des Kaiser Maximilian I, sowie die Wahl des spanischen König Karl zum römisch-deutschen König, sondern auch Kriege und die Niederschlagung des Deutschen Bauernkriegs.

Damit war Fugger in der Lage den Lauf der Geschichte zu beeinflussen. Er residierte in Palästen, erkaufte sich den Adelsstand und war Lehnsherr über unzählige Güter. Er handelte mit Gewürzen, Erzen und heiligen Reliquien und war ein führender Bankiers des Ablasshandels, der damals ein gängiges Mittel zur Finanzierung von Kirchen und Spitälern war. Sein Vermögen hatte nach heutiger Kaufkraft etwa 400 Milliarden Dollar erreicht. Dass die Fuggers nach Jakobs Tod den Großteil durch die spanischen Staatsbankrotte verloren, zeigt vielleicht auch, dass Jakob Fugger im Grunde doch ein Pokerspieler war, der nur unwahrscheinlich lang mit einer "Glückssträhne" seine riskanten Geschäfte mit den Habsburgern und Päpsten aufrecht erhalten konnte.

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